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Gesund putzen mit Orange, Essig und Co.

November 27, 2016

Putzmittel selber machen aus Orangen, Rosmarin und Essig: Da denkst du doch eher an einen fruchtig-herben Salat und nicht an’s Waschbecken putzen. Stimmt’s? Kannst du aber. Und noch viel mehr. Dazu aber gleich. Hier geht es heute nämlich um Putzmittel. Selbstgemacht, ökologisch, ohne Gifte, günstig und doch verdammt gut!

Bevor ich mir überhaupt irgendwelche Gedanken um Reinigungsmittel gemacht habe hat es lange gebraucht. Schuld waren dann regelmäßige Atemprobleme. Diese kamen für mich immer ganz überraschend und erst einmal ohne ersichtlichen Grund. Damals putzte ich mit Putzmittel, das mir ein Vertreter einer Firma für Reinigungsmittel schöngeredet hatte. Nachdem er einige Zeit untergetaucht war und meine Konzentrate (ja, das war so Zeug, das man mit Wasser verdünnen musste) leer waren, hatte ich vorübergehend andere Mittelchen benutzt. Im Nachhinein muss ich feststellen, dass die Allergie in genau der Zeit ausblieb.

Kurz: Er rief wieder an. Ich bestellte. Er lieferte. Ich putzte. Ich japste wieder rum.

Da war alles klar ;-).

Ich hätte mich jetzt locker auf Lebenszeit vom Putzdienst befreien lassen können. Schön im Sessel liegen, eine Tasse Tee schlürfen und dabei Anweisungen geben. Leider putzt hier aber keiner so schön wie ich. Und alle anderen haben schließlich auch ihre Wehwehchen. Da reicht manchmal schon ein Spültuch ….

Seither ist mir jedenfalls klar, dass viele Mittel, die wir im Handel bekommen nicht gerade das Beste für unsere Gesundheit sind. Viele wohlbemerkt, natürlich nicht alle! Man bekommt inzwischen ganz tolle Produkte, die man mit gutem Gewissen verwenden kann.

Um ein paar der bedenklichen Stoffe zu nennen, die in vielen Reinigern enthalten sind:

  • Enthärter: Dieser ist in vielen Wasch- und Reinigungsmitteln enthalten, um die Wirkung der Tenside zu unterstützen. Bei sehr hartem Wasser verringert sich die benötigte Menge an Waschmittel. Phosphate zählen zum Beispiel zu den Enthärtern. Sie gelangen über das Abwasser in die Natur und können dort zur Überdüngung führen. Inzwischen sind sie nur noch in geringer Konzentration toleriert. Man hat Stoffe gefunden, die sie ersetzen. Leider sind diese von der Umwelt schwer abbaubar.
  • Antibakterielle Mittel: Chlorverbindungen wie Triclosan sind in vielen Reinigern enthalten. Sie stehen im Verdacht, Kontaktallergien auszulösen und Resistenzen bei Bakterien zu fördern. In Tierversuchen wurde dem Triclosan zudem eine hormonähnliche Wirkung nachgewiesen. Aus diesem Grund wird es auch mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht. Aber ehrlich: Muss alles antibakteriell sein? Ich denke, in einem normalen Haushalt braucht es das nicht.
  • Duftstoffe: Viele Duftstoffe in Reinigungsmitteln und Weichspülern enthalten Allergene. Eigentlich braucht man sie nicht, denn sie tragen nichts zur Reinigungsleistung bei. Und wie du später lesen wirst, kann man auch auf natürliche Düfte zurückgreifen. Die kann man wenigstens bedenkenlos den Abfluss hinunterspülen, ohne dabei den winzig kleinen Organismen Schaden zuzufügen, die im Wasser unterwegs sind.
  • Erdöl-Tenside: Die sind dafür zuständig, dass Fett und Schmutz sich im Wasser lösen. Allerdings können sie nur schwer wieder abgebaut werden und sind dazu noch: Wie soll es anders sein? Genau! Schädlich für Wasserorganismen. Beim Menschen können sie die Schleimhäute austrocknen und auch Allegien auslösen. Eine Alternative dazu sind Tenside, auf Basis von Palmöl. Hier liegt das Problem ganz klar in der Abholzung des Regenwaldes und der Umwandlung der entstandenen Flächen in Monokulturen. Das heißt: Es wird immer nur eine Pflanzenart auf einem Feld angebaut. Monokulturen gibt es in der Natur normalerweise nicht. Es besteht die Gefahr, das natürliche Gleichgewicht zu stören. Dem Boden werden jedes mal mehr Nährstoffe entzogen. Diese fehlen dann im normalen Kreislauf. Du weisst ja sicher selbst, wie das im Garten abläuft. Am besten ist es, die Pflanzorte vom Gemüse jährlich oder zumindest ab und an zu wechseln. Manche Gemüsesorten entziehen dem Boden mehr Nährstoffe als andere. Diese sollten dann im nächsten Jahr an anderer Stelle wachsen, da man ansonsten zu viel nachdüngen müsste, damit die Pflanzen wieder gut gedeihen. Man pflanzt an die Stelle im nächsten Jahr besser eine Pflanze, die mit weniger Nährstoffen zurechtkommt.

Wie du siehst, tust du weder dir, deiner Familie noch der Umwelt etwas Gutes, wenn du meinst, dass bei dir daheim alles klinisch sauber sein muss.

Es gibt inzwischen sehr viele gute Bioreiniger auf dem Markt. Zwar schaffen es letztlich nicht alle, komplett auf Tenside, etc. zu verzichten …. trotzdem sind sie um Welten besser, als die bekannten Chemiebomben.

Wenn du ganz genau wissen möchtest, womit du beim Saubermachen in Berührung kommst, dann habe ich hier ein paar Tipps für dich:

Für Fliesenfugen muss es nicht immer das aggressive Chlor sein. Versuche es doch erst einmal mit Backpulver. Hierfür mischst du Backpulver mit Wasser, sodass eine Art Brei entsteht. Diesen trägst du auf die betroffenen Stellen auf und lässt ihn mindestens eine Stunde lang einwirken. Danach einfach mit warmem Wasser abwaschen.

Backpulver kannst du auch für die Toilette benutzen: Hierfür nehme ich immer 10 Päckchen Backpulver und etwa 90 g Zitronensäure. Dazu gebe ich noch etwa 90 Tropfen ätherische Öle. Ich liebe Rosmarin, Lavendel oder Limette sehr. Kann man auch mischen. Alles riecht sehr angenehm. Dazu nur noch ganz wenig Wasser, vielleicht ein oder zwei Teelöffelchen, ansonsten fängt das Gemisch an zu sprudeln. Wenn alles gut vermischt ist, dann fülle ich es in eine Silikonform mit mehreren kleinen Formen. Du weisst schon, wie so eine Eiswürfelform. Trocknen lassen und entweder aus der Form nehmen und in eine Aufbewahrungsbox geben oder drinnen lassen und bei Bedarf einfach immer eines rausdrücken und in der Toilette auflösen.

Essigreiniger ist tatsächlich noch leichter hergestellt. Er duftet sogar ganz fruchtig, wenn du das möchtest :-). Zum Beispiel nach Orangen. Gib dafür einfach Orangenschalen in ein verschließbares Gefäß und übergieße sie mit weißem Essig. Ich liebe den Duft von Rosmarin und gebe immer noch ein paar Zweige mit rein. Natürlich geht das auch ganz toll mit Zitronenschalen. Das Gefäß verschließen und den Essig einfach ein paar Tage durchziehen lassen.

Um das Bad oder die Dusche zu reinigen kannst du den fertigen Reiniger einfach unverdünnt aufsprühen. Ansonsten wird er mit Wasser verdünnt. Und: Du kannst ihn sogar als Weichspüler für deine Wäsche benutzen!

 

diy-essigreiniger

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Was ich auch gerne benutze ist Seife von Dr. Bronner. Die kannst du für fast alles nehmen. Zum Putzen (hier kannst du, wenn deine Seife ohne Duft ist noch ätherische Öle zufügen) oder auch für dich selbst. Ich nehme sie gerne für meinen Makeup-Entferner. Auf den schwöre ich total. Probier ihn mal aus. Am Anfang fühlt es sich etwas befremdlich auf deiner Haut an, wenn du dir damit dein Gesicht wäschst, aber du wirst bald nichts anderes mehr benutzen wollen :-).

Putzmittel selber machen

 

Und wenn du noch Wollreste hast mit denen du nichts anfangen kannst: Mache es wie ich und häkle dir Spüllappen daraus. Meine schönsten Spüllappen sind immer die gehäkelten. Sie sind dekorativ, wenn du sie gerade nicht benutzt, außerdem macht das Spülen und Putzen gleich noch viel mehr Spaß, wenn man dabei etwas schönes in der Hand hat ;-).

 

Du siehst, diese Reiniger sind total günstig, schnell gemacht und du kannst sie so individuell mit deinen Lieblingsdüften beduften, wie du möchtest.

Selbstgemachte Putzmittel und die biologischen, die du zu kaufen bekommst sind besser für deine Gesundheit, schonender für die Umwelt und vor allem möchtest du ja auch nicht täglich Gift in die Kanalisation kippen.

Alles wird sauber. Es duftet fein. Wir putzen gesünder.

Welche Putzmittel verwendest du gerne? Und auf welche unschädlichen Hausmittelchen greifst du zurück?

 

Liebe Grüße und noch einen wunderschönen 1. Advent!

Isabell

Wer sich nach Licht sehnt ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht.

Bettina von Arnim

 

 

 

 

 

 

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