Körper & Geist

Wie findet man Inspiration? Man klaut!

Januar 9, 2018
mein Moodboard zur Inspiration

Egal, was du tust. Wenn du nur ansatzweise mit Kreativität zu tun hast, dann brauchst du auch immer wieder Inspiration für neue Ideen.

Mein Mann braucht zum Beispiel Ideen. Weil er unseren Schuppen ausbaut.
Deine Mutter braucht vielleicht Inspiration für einen Geburtstagsbrunch. Du selbst möchtest etwas für deine beste Freundin zum Geburtstag basteln.

Kaum einer greift sich eine Idee einfach so „schwupp“ aus der Luft – und da ist SIE!
Selbst, wenn du glaubst, ein Einfall wäre alleine in deinem Kopf entstanden, hat dich doch vorher irgend etwas zu der Idee inspiriert. Wenn wir es genau nehmen, dann klauen wir doch alle ständig bei irgendwem, oder?

Das ist auch vollkommen in Ordnung so.

Da muss man nicht rumzicken von wegen:
Guck mal, da habe ich doch erst gestern diesen schönen Blumenstrauß bei Instagram hochgestellt und jetzt macht die Dingsens da beinahe den Selben. Nur mit anderen Blumen. Als wenn man es nicht merken würde! Und guck mal die Hand mit der sie die Blumen ins Bild hält. Ihre Nägel hat sie auch in knallrot lackiert.
Wie bei mir! Wie bei mir!

Na und wenn schon! Freue dich doch drüber :-).

Mein Mann und ich, wir waren gestern in einem großen Laden für Sportlerzubehör und haben ihm dort eine neue Skijacke gekauft. Tatsächlich hat er sich dort für die kleine Küchenzeile inspirieren lassen, die er in den Schuppen bauen möchte. Da war so eine total tolle Natursteinwand und die Möbel davor und an der Wand passten perfekt. Klasse sah das aus!

 

 

Sammle Inspiration wie andere Briefmarken!

Woher nehmen deine Vorbilder ihre Ideen?
Woher nimmst du deine Ideen?
Woher nehme ich meine Ideen?

Seien wir ehrlich. Wir klauen alle. Ein bisschen HIER, ein wenig DORT. Dann noch eine Prise DAVON und ein kleines Stückchen HIERVON.

Jede gute Idee, die mir begegnet, wird gesammelt. Ich habe inzwischen unmengen an Notizbüchern mit irgendwelchen Satzfetzen vollgekritzelt. Meine Liste mit Lesezeichen auf dem PC quillt über. Mein Ordner mit allerschönsten gepeicherten Bildern (er heißt passend „Inspirationen“) ist zum Bersten voll.

Ich schnippel Fotos und Wörter aus Zeitschriften aus und klebe Bücher damit voll. Ich sammle Überschriften. Notiere tolle Zeilen oder ganze Absätze aus Büchern. Jedes Zitat, das gefällt wird aufgehoben um irgendwann mal irgendwo seinen Platz bei mir zu finden.

Natürlich habe ich meine Lieblingsquellen von denen ich mir ständig Inspiration hole, von denen ich nicht genug bekommen kann und von denen jede Menge gesammelt wird.

Ein Notizheft und einen Stift habe ich grundsätzlich in meiner Tasche. Ohne geht nicht. Wenn ich unterwegs bin und ein tolles Bild sehe, dann muss ich mir notieren, wo ich es finde. Zuhause wird es ausgedruckt – um es an die Wand zu pinnen oder einzukleben.
Hauptsache ist, dass ich es habe, irgendwann daran erinnert werde und zur passenden Zeit etwas damit anfangen kann.

 

Inspiration

 

 

 

Und dann mache etwas Neues daraus!

Wenn du etwas kreieren möchtest. Dann löse dich von dem Gedanken, etwas vollkommen Neues erschaffen zu wollen. Mache es dir leichter und lasse dich von deinen Vorbildern beeinflussen. Nimm dir in diesem Fall nicht nur eine einzige Inspirationsquelle, sondern gleich mehrere oder gleich alle und erschaffe aus vielen einzelnen Elementen etwas Neues, indem du sie harmoisch zusammenfügst.

 

Nur weil ich von bestimmten Quellen oder Vorbildern klaue, heißt das noch lange nicht, dass ich sie kopiere.

 

Manchmal fehlen mir einfach Ideen. Dann schaue ich verschiedene Bilder in meinem Album an. Lese einige Sätze durch, die ich notiert habe. Nehme drei oder vier davon, die harmonieren; dazu kommt noch eine kleine Prise von mir selbst und los geht`s. Alles Neue hat so gar nichts mehr mit den Bildschnipseln und Satzfetzen zu tun, aus dem es entstanden ist.

Damit meine ich, dass du aus deinen Diebstählen genau das machen kannst, das du gerne hättest:
Du knipst das Bild, das du möchtest.
Du nähst das Kleid, so wie du es tragen möchtest.
Du malst die Bilder, die du an der Wand hängen haben möchtest.
Du schreibst die Musik, die dir gefällt und das Buch, das du lesen möchtest.

Hier eines meiner gesammelten Zitate – es passt hier perfekt:

„Unreife Dichter imitieren; reife Dichter stehlen; schlechte Dichter verunstalten, was sie nehmen, und gute Dichter machen es zu etwas Besserem, oder zumindest etwas anderem.
Der gute Dichter fügt seinen Diebstahl in ein Ganzes von Gefühl, das einzigartig ist, völlig anders als das, aus dem er es herausgerissen hat.“
T.S. Eliot

 

Und das bist dann du!
Das was herauskommt aus deinem Sammelsurium an Ideen und deiner Komposition zu etwas Anderem.
Das bist du.
Und wenn du bei anderen klaust, dann habe kein schlechtes Gewissen, sondern sehe es als Kompliment an diese Personen. Du würdest dir nichts nehmen, von dem du nicht restlos begeistert bist und das du nicht zu würdigen wüsstest.

Ich wäre stolz wie Bolle, wenn andere es toll fänden, bei mir zu klauen!

Im Moment liegt neben meinem Lesesessel „Alles ganz Isi“ von Alva Gehrmann. Darin schreibt sie über Island und die Eigenarten seiner Bewohner. Von den Isländern lässt sich einiges an Inspiration mitnehmen. Ein Quell an potentiellem Diebesgut quasi ;-).

 

Liebe Grüße und lass‘ uns froh und munter klauen!
Isabell

4 Comments

  • Reply Uli Januar 9, 2018 at 6:40 pm

    Also ich lass mich gerne von anderen Blogs inspirieren und meine große Sucht ist Pinterest. Manchmal mische ich die Ideen, manchmal mach ich es eins zu eins nach. Ich schreibe bei meinen Beiträgen allerdings die Quelle dazu, wenn ich es „nur“ kopiert habe.

    Ich freu mich auch immer, wenn ich jemanden inspirieren konnte und „meine Ideen“ nachgemacht werden. Was ich nicht so leiden kann, ist, wenn jemand „klaut“ und es als eigenes verkauft. Sich mit fremden Federn schmücken ist eine Unart, die ich nicht mag.

    Glg Uli

    • Reply Isabell Januar 10, 2018 at 11:48 am

      Ohja Pinterest. Wobei dein „Stiefkind“ (ich glaube, so hast du es mal genannt…) Instagram bei mir noch viel schlimmer ist!
      Das finde ich auch korrekt. Wenn man Ideen eins zu eins kopiert, dann sollte man auch so fair sein und den „Urheber“ verlinken oder zumindest nennen.
      Liebe Grüße
      Isabell

  • Reply Birgit Januar 23, 2018 at 5:40 am

    Liebe Isabell,

    welch eine schöne Abhandlung über Inspiration. Genau so ist sie! Es wird ja zunächst einmal das Hirn angeregt, und dann flattert noch die eine oder andere Idee dazu, um das Ganze zu komplettieren.

    Seien wir mal ehrlich: Es ist schon alles gesagt, über alles geschrieben worden, fast alles wurde auch x-Mal fotografiert oder gemalt. Aber der Blick eines Menschen darauf – der macht es zu etwas Besonderem.

    Danke für Deine Gedanken dazu :-)

    Liebe Grüße
    Birgit

    • Reply Isabell Januar 23, 2018 at 5:09 pm

      Hallo Birgit,

      vielen, vielen Dank :-).
      Du sagst es: Man kommt ja nicht drumrum. Besonders heute, wo wir von Eindrücken überflutet werden, können wir garnicht anders, als uns inspirieren zu lassen.
      Der Dichter hat sich früher vielleicht bei einem Spaziergang mit seiner Liebsten durch die Natur für seine Zeilen Inspiration geholt. Der Musiker, der seinen Liedtext schreibt kommt heute nicht umhin, seine Gedanken zu eben diesem Gedicht mit einfließen zu lassen …

      Hab‘ noch eine schöne Woche!

      Liebe Grüße
      Isabell

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