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In den Pfingstferien war es endlich soweit und ich konnte mit meinen Lieben einen neuen Punkt meiner Lifelist zwar nicht abhaken, zumindest aber Teile davon erledigen.
Vorgenommen haben wir uns, drei Etappen des Wasserläuferwegs im Allgäu zu wandern. Nicht zu schwierig sollten sie sein, aber auch nicht zu langweilig – schließlich waren wir mit Robin unterwegs, für die es spannend sein sollte und ich selbst bin ja nicht ganz schwindelfrei. Heißt, ich habe Höhenangst – die ich zwar immer zu bekämpfen versuche, die sich aber nicht in den Griff bekommen lassen will. Ich kann sie nicht leiden. Bei allem, was ich noch so unternehmen will, kann ich so einen Mist nicht gebrauchen.
Entschieden haben wir uns darum für die Etappen 28, 29 und 30.
Aus praktischen Gründen sind wir sie aber in entgegengesetzter Richtung gelaufen.
Also starteten wir mit Tour Nummer 30 in Nesselwang und kamen bei unserer letzten Etappe am Tegelberghaus an.
Wandertrilogie Etappe 30 Pfronten-Nesselwang – Wasserläufer-Himmelsstürmer Route
Hier starteten wir also in Nesselwang.
Am Tag zuvor hatten wir unsere Unterkünfte gebucht (wie immer kurz entschlossen) und abgesprochen, dass wir das Auto in Schwangau, an unserer Unterkunft für den letzten Tag abstellen durften. Von dort aus wollten wir dann mit dem Bus nach Nesselwang fahren.
Damit wir auch auf keinen Fall den Bus verpassen (wofür wie prädestiniert sind) waren wir schon 45 Minuten früher vor Ort. Wir haben geklingelt, aber es schien niemand da zu sein. Da standen wir dann erst einmal 15 Minuten ratlos herum und wussten nicht, wo wir unser Auto abstellen sollten. Zeitdruck hatten wir keinen, wir mussten ja nicht noch zur Haltestelle kommen ;). Die Telefonnummer, die am Haus angebracht war, war genau die selbe, die wir am Tag zuvor angerufen hatten und auch die Adresse war korrekt. Warum reagierte hier also keiner auf unser Klingeln??? Okay, es war noch früh, aber die nette Dame am Telefon hatte betont, dass sie um diese Zeit auf jeden Fall vor Ort wäre.
Also versuchten wir es nochmal telefonisch.
Und was stellte sich heraus? Wir waren falsch! Natürlich!! Typisch wir! In dem Haus, vor dem wir standen befanden sich die Ferienwohnungen – wir waren am letzten Tag aber im Hotel untergebracht.
Das befand sich am anderen Ortsende. Die Situation brachte uns jetzt doch kurz ins Schwitzen.
Du weißt schon: Der BUS!!!
Wenn man zu Fuß unterwegs ist, hat man ja auch nicht ewig Zeit :).
Letztendlich hatten wir aber sogar noch Zeit gespart, denn an der Haltestelle, die dem Hotel am nächsten war kam der Bus erst etwa eine halbe Stunde später vorbei. Und der nette Herr vom Hotel hätte uns sogar noch mit dem Auto hingefahren :).
Also fuhren wir mit dem Bus zuerst nach Füssen und von dort aus weiter nach Nesselwang.
Jetzt ging’s endlich los!
Schuhe geschnürt, Rucksack aufgeschnallt und los ging’s!!!
Dadurch, dass wir nicht soooo oft (vielleicht 1-2 mal im Jahr) mehrere Tage mit Gepäck auf dem Rücken unterwegs sind, war das zu Anfang ganz schön heftig, denn es ging erstmal (gefühlt) ewig und steil bergauf auf die Alpspitz.
Die Mittelstation der Alpspitz kannst du hier im Hintergrund sehen und an meiner roten Birne siehst du, wie anstrengend es (für mich) war :).
Hier waren wir dann endlich oben und haben uns auf den Weg zur Kappeler Alm gemacht …
…. für eine kleine Pause. Robin war sehr hungrig und hat gaaaanz viel Sahne mit Kuchen gegessen.
Aussicht von der Kappeler Alm
Der Weg nach unten ging, wie extra nur für mich gemacht, über die wundervollsten Wiesen … ❤
Kurz vor Pfronten wurden wir dann vom Regen überrascht und zum Abschluss der Etappe so richtig heftig eingeseift.
In unserem Hotel angekommen, haben wir dann gelernt, wie man im Allgäu kocht ;).
In dem Appartment, das wir gebucht hatten, befand sich nämlich eine kleine Küche. Und weil wir ja Sparfüchse sind hatten wir bereits zuhause beschlossen, an unserem ersten Abend Knoblauchspaghetti zu kochen.
Mit im Gepäck waren in kleine Behälter abgefüllt: Olivenöl, Chiliflocken, Salz, Pfeffer, Knoblauchzehen und natürlich die Spaghetti.
Musste also erst mal ein Topf her, in dem wir Spaghetti kochen konnten.
Pustekuchen!! Es gab nur einen gaaaaaanz kleinen Topf – vielleicht brauchbar, um drei Eier drinnen zu kochen, aber absolut unbrauchbar für Spaghetti.
Also hieß es, die Spaghetti in kleine Stücke zu brechen und portionsweise abzukochen.
Sollte prinzipiell kein Problem sein.
Aaaaaaber:
Trotz höchster Stufe am Herd war das Wasser nach 10 Minuten immer noch viel zu kalt. Sogar meine Hand konnte ich bedenkenlos auf die Herdplatte legen und es fühlte sich nur leicht lauwarm an. Die zweite Herdplatte funktionierte nicht besser. Eine dritte oder vierte gar es nicht :(.
Und was nun?
Wir haben folgendes gelernt:
Nimm eine große Salatschüssel (in dem Fall brauchst du dir keine Gedanken darüber zu machen, ob sie mikrowellengeeignet ist), fülle sie mit Spaghetti, kippe Wasser dazu und dann ab damit in die Mikrowelle. Den richtigen Punkt zu erwischen, wann die Nudeln al dente sind ist zwar nicht einfach, aber machbar.
Ich finde, wir haben es an diesen Abend sehr gut hinbekommen. Vielleicht war es uns aber auch einfach egal. Weiß nicht ;).
War lecker!!
Die Chiliflocken hatten wir alle zum Würzen aufgebraucht und so hatte ich eine kleine Schraubdose frei, in der ich meine Kontaktlinsen über Nacht aufbewahren konnte. Meinen regulären Behälter hatte ich praktischerweise zuhause stehen lassen.
Also Dose ausgepült, Kontaktlinsen rein und Äuglein zu.
Wandertrilogie Etappe 29 Füssen-Pfronten – Wasserläufer-Himmelsstürmer Route
Am nächsten Morgen habe ich die Aktion mit dem Chilidöschen dann bitter bereut. Chili lässt sich anscheinend nicht so leicht aus einer Plastikdose wegspülen.
Ich habe eine Stunde lang geheult. Also nicht wirklich – aber die Tränen sind ununterbrochen gelaufen und meine Augen waren feuerrot, richtig super durchblutet!! Man, tat das weh!
Heute kann ich drüber lachen, aber dort beim Frühstück war es nicht sehr lustig. Besonders, weil wir nicht die einzigen im Raum waren. Und du kannst ja schlecht fremden Leuten beim Frühstück erzählen, dass du deine Kontaktlinsen nachts mit Chili marinierst ;).
Nach dem Frühstück ging es dann auch direkt los in Richtung Füssen / Bad Faulenbach.
Dieser Weg hielt einige (steile) Hügel für uns bereit. Etwas anstrengender und schwerer zu laufen, als wir das erwartet hatten, aber wunderschön … ❤
Es ging vorbei an der Mariengrotte …..
… über weitere Hügel und über den Zirmgrat mit wahnsinnig tollen Ausblicken.
Blumen müssen sein :)
Kurz vor Bad Faulenbach umrundeten wir noch den Alatsee. Seine phantastischen Farben kommen auf dem Bild überhaupt nicht raus :(. Aber er ist an manchen stellen (sososo!!!) unglaublich türkis und blau! Märchenhaft … die Lichtverhältnisse waren leider nicht so toll. Bei Sonnenschein kann man hier sicher ganz andere Fotos mit nach Hause nehmen (oder, wenn man sie im Nachhinein mit Photoshop bearbeitet).
Wandertrilogie Etappe 28 Tegelberghaus/Schwangau-Füssen – Wasserläufer-Himmelsstürmer Route
Die dritte und letzte Etappe war für mich die heftigste. Sie war gespickt mit Teilstücken an denen man ein wenig (wirklich nur ein wenig) klettern musste und Baumstämmen, die wegen eines Unwetters quer über den (schmalen) Weg lagen ausweichen musste (die Strecke war wegen Sturmschäden eine Woche zuvor auch noch als gesperrt markiert gewesen). Zudem ging es neben den Wegen viel tiefer nach unten, als ich wollte. Somit war die Etappe schwieriger zu laufen als erwartet.
Es gab ein oder zwei Situationen, da war ich beinahe (nur beinahe!) restlos überfordert.
1. mit meiner Tochter, die immer irgendwo vor uns war und um die ich mir Sorgen machte.
2. mit meinem schweren Rucksack, bei dem ich nicht wusste, in welche Richtung er mich zerrt, wenn ich mal wieder über einen Baumstamm oder Felsen klettern durfte.
3. mit der Höhe – dem Himmel sei Dank, dass es wenigstens neblig war und ich nicht die komplette Aussicht nach unten genießen konnte :).
Alles in allem (und wenn alle heil angekommen sind) war aber auch diese Etappe wunderschön, wie man an den Fotos sehen kann.
Und die wunderschöne Landschaft kann ja nichts dafür, dass Isa so ein Hosenscheisser ist ;)
Hier das Schloss Neuschwanstein von oben. Vorher kommt man auf der Marienbrücke auch noch näher daran vorbei.
Die Brücke war aber so überfüllt (400 Leute dürfen da drauf und sie war voll!), dass ich keine Lust hatte Fotos zu machen.
Die restlichen Fotos sind jetzt alle von oben vom Tegelberg – warum ich unterwegs nicht öfter geknipst habe dürfte jedem einleuchten. Hahaha!
„Lass die Berge sprechen, lass die Flüsse laufen, einmal noch, und für immer.“
– David Brower
Vom Tegelberg sind wir dann mit der Seilbahn nach unten gefahren und dort noch 4 km zu Fuss zu unserer Unterkunft gewandert.
Dort hatten wir eines der „leckersten Menüs ever“ zum Abendessen.
Falls du mal in Schwangau nach einer Unterkunft suchst: das Hotel Steiger kann ich absolut empfehlen. Nicht nur des Essens, sondern auch der Herzlichkeit wegen. Außerdem Kräuter, Wellness, Gesundheit. VOLL MEIN DING. Hätte ich es geahnt, wären wir sicher noch etwas geblieben :). Aber mach dir selbst ein Bild.
*Okay, das hier ist jetzt Werbung. Aber unbezahlt, aus Überzeugung und auch die Übernachtung samt Abendessen und Frühstück haben wir selbst bezahlt;).
Zum Frühstück gab es sogar selbstgemachten Ingwershot! Wie genial ist das denn bitte???
Liebste Grüße
Isabell
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