Genauso, wie es wichtig für dich ist, deinen gesamten Körper regelmäßig mit wichtigen Nährstoffen und Bewegung gesund und fit zu halten, ist es auch wichtig für deinen Geist, ihn immer wieder neu zu fordern und zu trainieren.
Die geistige Leistungsfähigkeit nimmt bei allen Menschen ab dem 25. Lebensjahr so langsam ab. Das beginnt eventuell damit, dass wir Schwierigkeiten haben, eine Rechenaufgabe im Kopf zu lösen, die wir früher aber ohne Mühe hinbekommen hätten. Irgendwann können wir uns dann Namen oder Telefonnummern nicht mehr so gut merken und so weiter.
Etwa ab dem 50. Lebensjahr verliert das Gehirn stetig an Volumen. Das ist der normale Alterungsprozess, liegt aber auch an seiner mangelnden Benutzung. Heißt: Das Gehirn und seine grauen Zellen werden nicht genug gefordert und es verkümmert.
Wir leben gerade in einer Gesellschaft, in der man es sich ziemlich bequem machen kann. Wir kommen überall mit dem Auto hin, müssen kaum noch Wege zu Fuß gehen und haben kaum noch Bewegung. Zu gerne setzen wir uns einfach auf die Couch und lassen uns vom Fernsehprogramm bespaßen oder spielen Videospiele, scrollen durch’s Handy und schauen uns das hundertste Katzenvideo an diesem Tag an. Wir lassen uns nur noch berieseln. Und verblöden dabei so langsam. Hart ausgedrückt.
Dem können wir aber zum Glück aktiv entgegenwirken, indem wir geistig aktiv bleiben, uns viel mit anderen Menschen austauschen, uns mehr Bewegen – ja, auch das ist gut für das Gehirn und seine grauen Zellen – und vor allem, indem wir stets bereit sind, Neues zu erleben und zu lernen. Denn Nervenzellen leben umso länger, je mehr sie gefordert werden und je öfter man sie benutzt.
8 Wege, deinen Geist zu stärken
Eine neue Sprache lernen
Sprachen zu lernen ist das ultimative Fitnessprogramm für dein Gehirn. Wechselt man öfter zwischen zwei oder mehreren Sprachen, dann hat das einen sehr positiven Einfluss auf das Gehirn und kann sogar Alzheimer oder Demenz vorbeugen. Zudem werden Konzentration und Erinnerungsvermögen gestärkt. Man muss sie dafür nicht einmal zwingend ständig im Alltag anweden, sie muss quasi nur im Hinterstübchen parat sein.
Visualisierung
Wenn du dir beim Visualisieren den bevorstehenden Tag vorstellst, dein Leben, wie es in einem Jahr sein soll, wie deine Hochzeit ablaufen wird, etc., dann kreieren die Bilder, die du dir vorstellst neue Verschaltungen in deinem Gehirn. Es werden neue Knotenpunkte verknüpft und aktiviert.
Kreativ sein
Sobald wir kreativ arbeiten, Bilder malen, zeichnen, neue Kochrezepte kreieren oder schreiben, so wie ich jetzt zum Beispiel an diesem Beitrag, dann arbeiten unsere Synapsen auf Hochtouren und fügen quasi ein neues Element in unser Gehirn. Manche Teile fallen komplett weg, wieder andere verändern sich, neue kommen hinzu. Ich stelle mir das immer vor wie mit diesem Steckspielzeug, das wir früher hatten. Weißt du welches ich meine? Die Elemente waren rund und hatten solche Einkerbungen, damit man sie in jeder beliebigen Weise zusammenstecken konnte. Gab es tatsächlich noch, als meine beiden Mädchen noch kleiner waren öfter in den Kinderarztpraxen.
Neue Umgebungen
Jedes Mal, wenn wir uns in eine neue Umgebung begeben ist das ein tolles Training für den Geist. Wir kennen uns nicht aus. Alles ist neu. Falls wir in einem anderen Land sind, dann müssen wir uns sogar bei der Kommunikation umstellen und uns im Hotel zurechtfinden, etc.. Aber auch schon ein Ausflug in eine nahe gelegene Stadt, in der wir zuvor noch nie unterwegs waren hat den selben Effekt.
Immer neues lernen – ein Leben lang
Neugier auf Neues hält unser Gehirn fit und lässt es gesund altern. Wenn du das Altern deines Gehirns hinauszögern willst, dann solltest du öfter etwas Ungewohntes ausprobieren. Zum Beispiel ein neues Hobby.
Wann immer wir eine neue Fährgkeit einüben, vernetzen sich schon bald Neuronen und es bilden sich neue Synapsen aus. Je mehr wir üben, desto besser wird das Netz der entspechenden Neuronen ausgebaut.
Am effektivsten soll das tatsächlich sein, wenn du dir ein Hobby zulegst, das eigentlich nichts mit den Dingen zu tun hat, die du sonst so machst. Gehst du zum Beispiel, wie ich, am liebsten Wandern oder vielleicht Tanzen, hast aber noch nie ein Musikinstrument gespielt, dann wäre es äußerst herausfordend und sehr verjüngend für dein Gehirn, wenn du dich dran machst, Gitarre spielen zu lernen.
Jeder, der aufhört zu lernen, ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder, der weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen.
Henry Ford
Körperliche Aktivität – Aerobes Training
Aerobes Training verbessert die Denkfähigkeit und das Arbeitsgedächtnis messbar.
Meditation oder Yoga
Gedächtnis, Konzentration und geistige Flexibilität werden beansprucht und geschult.
Lesen
Beim Lesen lernen wir unglaublich viel Neues. Sogar wenn es kein Sachbuch ist, sondern ein Roman. Wenn wir in ein Buch vertieft sind, dann entstehen in unserem Gehirn nämlich automatisch die passenden Bilder. Wir malen uns das Geschehen, das der Autor beschreibt phantasievoll aus. Das ist etwas komplett anderes, als wenn du dir einen Film anschaust und alles schon vorgekaut in deinem Kopf ankommt. Hattest du nicht auch schon einmal das Vergnügen, einen Film zu sehen, von dem du vorher das Buch gelesen hast? Ich schon öfter. Und ich war jedes Mal entäuscht, weil es nicht mehr zu den Bildern passte, die ich beim Lesen des Buches in meinem Kopf entstehen lies.
Also, lass und ganz viel Neues lernen, neue Orte besuchen, stapelweise Bücher lesen …..
Ich hoffe, mein Beitrag hat dir gefallen. Welche Ideen hast du denn noch, wie man seinem Geist ein Workout verpassen könnte?
Liebste Grüße, Isabell
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