Was ist Achtsamkeit?
lt. Wikipedia ist Achtsamkeit ein besonderer Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand
Achtsam zu sein ist gar nicht immer so einfach, wo doch an jeder Ecke Ablenkung auf uns wartet. Wo alle drei Minuten das Handy einen Benachrichtigungston von sich gibt und wir mit Informationen geflutet werden.
Wer möchte kann Achtsamkeit aber erlernen. Hierzu gibt es viele Bücher, Podcasts, etc.
Achtsamkeit bedeutet Präsent zu sein im Moment. Im Hier und Jetzt. Genau wahrzunehmen, was um dich herum und in dir drinnen geschieht.
Gerüche, Eindrücke, Bilder, Reaktionen und Emotionen.
Wenn du einem Vogel lauschst, dann tust du genau das. Sonst nichts.
Wenn du eine Erdbeere isst, dann kaust du sie, nimmst ihren Geruch und ihren Geschmack wahr. Sonst nichts. Du isst einfach nur die Erdbeere.
Der Augenblick zählt.
Hast du schon von Garth Stevenson gehört? Er macht genau das in seiner Musik. Er verbindet sie mit den Eindrücken, die ihn in diesem Moment umgeben :
Was hat Achtsamkeit mit Fotografie zu tun?
Wenn du ein Foto machst, dann richtest du deine Aufmerksamkeit und Konzentration ganz auf den gegenwärtigen Moment. Ein Foto ist eine Momentaufnahme. Also schulst du gewissermaßen deine Achtsamkeit, sobald du mit deiner Kamera unterwegs bist.
Fotografierst du dein Kind, dann achtest du in diesem Moment genau auf die Mimik. Du siehst was es fühlt und drückst dann in dem Moment ab, der für dich perfekt scheint. Das schaffst du nicht, wenn du unachtsam bist. Dann landest du unter 30 Fotos höchstens mal einen Zufallstreffer ;-).
Sobald du in der Natur unterwegs bist, ist es genau das Selbe: Du nimmst deine Umgebung ganz anders wahr. Weil du auf Kleinigkeiten achtest. Dein Blick fällt vielleicht auf ein braunes Blatt, das einsam an einem Ast hängt. Du siehst, wie die Schneeflocke darauf in der Sonne glitzert.
Du siehst den wunderschönen Pilz, der im taubedeckten Gras steht. Dir fällt auf, dass alles aussieht wie eine kleine, verwunschene Welt. Als müsste sich an dem Pilz gleich ein Fensterchen öffnen, aus dem ein kleiner, verschlafener Kobold schaut und sich verschlafen die Augen reibt.
Kurz: Du bist achtsamer unterwegs, achtest auf Details.
Nimm dir mal deine Kamera und suche dir einen Gegenstand aus. Vielleicht eine Blume (klar, dass es mal wieder Blumen sind ;-)). Und dann schaue sie dir genau an. Aus welcher Perspektive sieht sie am interessantesten aus. Wie fällt das Licht auf sie? Wirken ihre Farben schöner, wenn du sie aus der einen oder aus der anderen Richtung fotografierst?
Ich fotografiere Blumen übrigens meistens von unten oder von der Seite. Frontal von oben wirken sie nicht so schön – meiner Meinung nach.
Siehst du, wie sich die Bäume auf dem Eis spiegeln ….
…. die verschiedenen Farben der Stämme und die weißen Punkte darauf ….
… wie verschwungen dieser Baum gewachsen ist….
…. wie schön das Blatt auf dem Schnee aussieht…..
….. wie diese Eiskristalle geformt sind…. wie Nadeln …
… diese schönen Puderzuckeräste und die einzelnen braunen Blätter, die noch an ihnen hängen….
… die Knospen, die schon unter dem Schnee zu sehen sind….
… die Schneeflocken in ihren Haaren und ihre kalten Fingerchen …
Wenn ich zuhause frage, wer mit mir Spazieren gehen möchte und ich meine Kameratasche umhängen habe, dann ist klar, dass der Spaziergang sich ausdehnen kann. Ich sehe immer sooo viel, dass ich mich manchmal gar nicht traue, jedes mal auf den Auslöser zu drücken. Der Rest der Familie ist dann manchmal leicht angenervt :-).
Kennst du das?
Oft bin ich total enttäuscht, wenn ich meine Kamera mal nicht dabei habe. Denn auch dann fallen mir automatisch all die winzigen Kleinigkeiten ins Auge, die ich gerne auf Bildern festhalten und mit nach Hause nehmen möchte.
Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.
Pearl S. Buck
Einfach die Augen öffnen für die schönen Dinge
Du brauchst natürlich nicht zwingend einen Fotoapparat mit dir herumzutragen, um all die schönen Dinge wahrzunehmen.
Wenn du darauf acht gibst, also achtsam bist, dann begegnen dir all diese Dinge auch so ;-).
Ich habe schon immer alle gernervt, beim wandern, radeln oder wobei auch immer … denn Augen, Emotionen, Nase und Ohren sind schließlich immer dabei ….
„Oh, riechst du das?“
„Schau mal das Moos da, wie hübsch das ist. Sieht aus wie ein kleiner Wald!“
„Wie das klingt, wenn du den Fuss auf den Boden setzt.“
„Wie sich das feuchte Gras anfühlt und wie der Tropfen an dem Grashalm glitzert.“
…usw. ….
Liebste Grüße
Isabell
2 Comments
Einmal mehr wunderschöne Bilder. Es ist schön, dich auf diese Weise auf deinen Spaziergängen zu begleiten.
Liebe Grüße
Doro
Vielen Dank, liebe Doro!
Ich freue mich, dass dir meine Spaziergänge gefallen ;-).
Liebe Grüße
Isabell