Als ich vor ein paar Tagen einkaufen war, da geriet mir irgendwie eine Doppelpackung weisser Damenunterhemden in die Finger. Die waren sogar sehr günstig. Besonders schön fand ich sie zwar nicht gerade, aber mit ein bisschen Farbe und Fantasie konnte ich mir ganz gut vorstellen, die zwei Tops in etwas Schönes zu verwandeln. Zuuuufälligerweise befindet sich direkt um die Ecke ein Schreibwarenladen.
Und weisst du was?
Ich habe tatsächlich noch nie in meinem ganzen Leben gebatikt (heisst das so? GEBATIKT?).
Glaubt man kaum, oder? Also habe ich beschlossen, dass es an der Zeit für mein erstes mal wäre. Wird ja auch mal so langsam Zeit. Nach vier Jahrzehnten, die ich schon hier verbringe. Weisse Geschirrtücher wurden von mir schon einmal mit Stoffarbe bearbeitet. Das ist aber nicht das selbe. Irgendwie.
Hast du schonmal?
Jedenfalls habe ich mir die zwei weissen Hemdchen für fast umsonst gekauft. Dieses ekelhafte Glibbizeug, dass meine Tochter sich schon immer mal gewünscht hat, und das genau direkt im Regal an der Kasse stand, hat genau so viel gekostet und es langt gerade für ein mal darin zu baden. Und weisst du was? Ich habe immer noch Reste davon rumstehen, weil mein Fräulein Robin sich ein Einmachglas davon abgefüllt hat. Das ist so ekelhaft sage ich dir!!! Aber ich darf es nicht wegwerfen. Da. Könnte. Ich. Heulen.
Okay, sorry, ich bin abgeschweift. Jedenfalls bin ich noch um die Ecke in den Schreibwarenladen gewetzt und habe mir Batikfarbe in …. na? Wie soll’s anders sein? …. natüüüürlich, in türkis und blau besorgt. Die beiden Päckchen waren übrigens auch billiger als Glibbischleimpulver.
Zuhause habe ich mich dann gleich mal dran gemacht und meine beiden Tops verschönert.
Das blaue Top habe ich in der Dip Dye – Technik gemacht:
Dip Dye heisst quasi „in Farbe tauchen“. Kann man ja mit allem möglichen machen. Natürlich auch mit Klamotten.
Ich habe zuerst einmal das Wasser heiß gemacht und dann in den Eimer gefüllt. Bei meinen Farben musste pro Liter Wasser noch ein Esslöffel Salz dazu. Umgerührt habe ich das ganze dann mit einem alten Kochlöffel. Das Shirt habe ich übrigens vorher noch kurz eingetaucht, bevor die Farbe in den Eimer kam. Im nassen Zustand nimmt der Stoff die Farbe angeblich besser auf.
Den Stoff habe ich dann zuerst mal bis zu drei Vierteln in die Farbe gehängt und dann alle fünf Minütchen oder so ein Stückchen weiter rausgezogen. Wenn es fertig gefärbt ist, dann musst du’s noch im kalten Wasser abspülen. Ich habe es nochmal kurz komplett in das Spülwasser mit rein, weil ich wollte, dass das verbliebene weiss an den Trägern auch noch einen leichten Blaustich bekommt.
(achja, aus Stoffstreifen von zwei alten Gardinen, die ich mit in den Farbeimer getan habe wurde noch ein Wickelarmband)
Die türkise Farbe habe ich dann genommen um zu batiken:
Dazu habe ich das Top an mehreren Stellen einfach ganz fest mit Paketband abgeschnürt und es dann etwa 20 Minuten in dem heissen Farbbad liegen lassen. Ich finde, es ist richtig gut geworden für das erste mal. Was meinst du?
Und jetzt erzähle ich dir die Geschichte von der Zauberfee:
Da war einmal ein kleines Dorf nahe Karlsruhe. Dort auf dem Berg lebte ein nettes Mädchen mit seinen Eltern und seiner Schwester in einem wunderschönen Haus.
Eines Tages rief die Mutter das Mädchen zu sich und bat es, seinen rosa Zauberstab mit blinkendem Stern und Zaubermelodie aus seiner Kammer zu holen.
Das Mädchen tat, wie ihm geheissen und brachte der Mutter den gewünschten Stab.
„Was willst du damit?“ fragte es neugierig.
„Hmmm …“ sagte die Mutter, „ich möchte gerne einen Ausflug mit dir machen. In den Wald. Dort will ich dir zeigen, wie du zaubern kannst.“
„Siehst du, was ich hier anhabe? Ich möchte, dass du mich mit deinem Zauberstab verzauberst, so dass meine Kleidung sich wechselt. Weisst du, wie bei Aschenputtel.“
„Aber Mama!“ meinte das Kind überrascht „Das ist doch nur ein Spielzeug! Der funktioniert doch nicht in echt?!?“ Völlig entgeistert sah es die Mutter an. Sollte sich das Mädchen vielleicht Sorgen um deren geistigen Zustand machen?
„Warte nur ab, meine Kleine ….“ sagte die Mutter geheimnisvoll. Und so packten sie ihre Tasche und machten sich auf den Weg in den Wald.
Es war ein langer Weg, bis sie endlich eine geeignete Stelle für ihre Zauberversuche gefunden hatten.
Doch irgendwann entdeckten sie ein ungestörtes, einsames Plätzchen. (falls du den Zaubertrick durchschaut hast, dann weisst du, warum ich eher ein abgelegnes Plätzchen vorgezogen habe ;-))
Doch was war das?
Ein Blick in die Tasche und sie mussten feststellen, dass der Zauberstab fehlte. „Ohje, ohje!“ klagte das Mädchen. Was sollen wir jetzt tun?
„Keine Sorge, mein Schatz. Ein bisschen Fantasie und es lässt sich alles irgendwie verzaubern.“ … und so nahmen sie einen kleinen Holzstock vom Boden auf und siehe da …..
mit ein wenig Fantasie ist alles möglich ;-).
Liebe Grüße
Isabell
Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein
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